Mit dem Amtsblatt Nr. 16/2014 wurde in der Sommerpause der letzte formale Akt zur Vergabe der Gaskonzession an die SWM Infrastruktur Region GmbH, eine Tochterfirma der Stadtwerke München, durch Bürgermeisterin Zehetner vollzogen. Für die nächsten 20 Jahre werden die SWM für unser Gasnetz zuständig sein.

Die BfP hat gegen die Vergabe an die SWM gestimmt. Wir wollten den bisherigen Netzbetreiber Energienetze Bayern (ENB) behalten! Abgesehen davon, dass die ENB unser Penzberger Netz bestens kennen und keinen Anlass zur Kritik gegeben haben, waren die ENB auch der für die Penzberger Gaskunden deutlich kostengünstigere Netzbetreiber.

Wer sich zukünftig einen Gasanschluss legen lässt, der muss mehr bezahlen. Bekam man bei der ENB zum Pauschalpreis von 3.141,60 Euro einen Anschluss bis 30 kW (reicht für ein 2-3 Familienhaus), wird man zukünftig nur noch einen 20 kW-Anschluss zum Pauschalpreis von 3.226,09 Euro bekommen. Bei ENB wurde die Leitung fix und fertig bis in den Keller gelegt, bei SWM zahlt man zusätzlich 69,02 Euro pro Meter Trasse auf dem privaten Grundstück, bei z.B. 10 m zwischen Grenze und Keller macht das schnell weitere 690,20 Euro aus. Alle Kostenangaben sind inkl. 19% MWST.

Nicht nur die Installation wird teurer, auch die Kosten für den Gasbezug werden sich wohl erhöhen da die SWM außerhalb Münchens deutlich höhere Netznutzungsentgelte für die Durchleitung des Erdgases verlangt als in der Landeshauptstadt. Ein Gaslieferant muss heute 422,26 Euro pro Jahr (inkl. Konzessionsabgabe, inkl. 19% MWST) an die ENB (Preisblatt 2014) für die Versorgung eines Penzberger Haushalts-Musterkunden mit Standard-Lastprofil (SLP) und einem Verbrauch von 30.000 kWh/a zahlen. Bei der SWM Infrastruktur Region GmbH kostet die Durchleitung der gleichen Gasmenge 702,37 Euro brutto (Preisblatt 2014, SLP) und damit 280,10 Euro pro Jahr mehr. Angesichts der dünnen Margen im wettbewerbsintensiven liberalisierten Gasmarkt werden die Lieferanten die erhöhten Monopol-Durchleitungskosten wohl an die Endkunden weiter geben. Über die Vertragsdauer werden damit pro Gaskunde zusätzlich rund 5.600,- Euro über den Umweg der SWM in die Münchner Stadtkasse geleitet, Geld das als Kaufkraft in Penzberg fehlen wird.

Wer es nachrechnen möchte der findet die entsprechenden Informationen für die ENB hier und für die SWM Infrastruktur Region GmbH hier.

Die SPD, die Grünen und unsere neue Bürgermeisterin können sicher erklären, warum sie diesen Vergabebeschluss nach München getätigt haben.